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aktualisiert:

31.01.2012

©     2001-2012

Gottfried Krieger

Claus van Bebber         Claudia Roers   

Unser nächstes "Opfer", den Künstler Claus, " Aber bitte mit C", van Bebber, fanden wir irgendwo inmitten von Wiesen und Feldern zwischen Kalkar und Xanten in einem uralten, großen Landhaus.  Dort wohnt und arbeitet er seit Jahren, abgeschirmt von Lärm und Hektik der (Groß)Stadt mit seiner Lebensgefährtin, seinen Mitbewohnern und einer Menge ausgefallener Ideen.

In seiner Kunst verbindet Claus van Bebber Naturmaterialien, vor allem Holz, die er teilweise im Garten vergräbt, um sie älter und verfallener aussehen zu lassen, mit modernen und archaischen Dingen und, ob man es glaubt oder nicht, mit Musik.  Sein archäologisches Interesse und sein Sammelfieber kommen in seinen Kunstwerken stark zur Geltung.  Bei oberflächlicher Betrachtung wirken sie zusammenhangslos, aber welche Gedankengänge dahinter stecken ist verblüffend.  Ohne neue Erfindungen zu machen verbindet er durch einfache Techniken alte Musikinstrumente mit seinen Kunstobjekten, wobei die Musik und die Kunst als gleichwertig betrachtet werden.

Schon in Jugendzeiten spielte er in einer Band auf verschiedenen Schlaginstrumenten Freejazz und rein improvisierte Stücke.  Anfang der 70er Jahre zog er mit einem Trio durch ganz Deutschland und gab Konzerte.  Ausstellungen macht er wenige, mindestens einmal im Jahr jedoch bei dem Symposium Kunst in der Landschaft.  Andere Werbung für sich und seine Kunst macht Claus van Bebber nicht, was nicht verkauft wird, wird eben archiviert, in der riesigen Scheune oder auf dem Speicher.

Hohe Lebensansprüche sind ihm fremd. Aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, war es für ihn keine große Umstellung, in ein uraltes Haus zu ziehen, in dem es gerade mal heißes Wasser gibt.  Früher hielt er sich mit kleinen Jobs wie Schaufenstergestalten, Babysitten und Tapezieren über Wasser, heute verdient er das Nötigste durch seine Kunst.  Nach dem Schulabschluss auf einer Privatschule machte Claus van Bebber auf den Wunsch seines Vaters eine Notariatsgehilfen-Ausbildung, danach leistete er seinen Wehrdienst und machte schließlich eine zweite Lehre als Schaufenstergestalter.  In VHS Kursen gewann er die Grundkenntnisse der Malerei, ein Kunststudium o.ä. hat er nie absolviert.

Er hat viele Kontakte zu anderen Künstlern aufgebaut und ist in der Organisation des ArToll-Projektes tätig, aber besonders stark geprägt wurde er von Joseph Beuys, was man unschwer erkennen kann, sowohl in der Kunst als auch am Aussehen.

Den Begriff der Kunst definiert er folgendermaßen “ Kunst ist keine Message, es kommen verschüttete Seiten des Unterbewusstseins und der Erinnerungen ohne genaues Wissen heraus.

Claus van Bebber ist also nicht nur Musiker und Künstler, sondern auch Philosoph.  Auf uns machte er den Eindruck eines total schrägen und unheimlich interessanten Menschen, eines typischen, etwas abgehobenen Künstlers eben.