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31.01.2012

©     2001-2012

Gottfried Krieger

Aufgabenbeispiele

7,2 Farbe, Körper/Raum:

Visualisierung von Wörtern

Der Zauberlehrling (Figurenspiel, darstellendes Spiel)

Gestaltung eines Bühnenbildes der Klasse 7b/c

Fächerübergreifendes Projekt aus den Fächern Kunst, Deutsch, Musik, Tanz-Theater

E. Biefeld- Schuster (Kunstlehrerin in den Klassen 5- 7 und Leiterin der Tanz- Theater- Ag.)

Der Maler Paul Klee (1879 bis 1940) malte 1923 ein kleineres Bild. Er gab ihm den Titel: „Kampfszene aus der komischen-phantastischen Oper, Der Seefahrer“.

Die Kampfszene gehört zu einer Reihe von Theaterbildern, in denen der Opernliebhaber Klee in humorvoller Weise all das zeigt, was echtes Theater ausmacht, Figuren, ein Bühnenbild und eine spannende Handlung.

Die Gestaltung eines Bühnenbildes mit den Klassen 7b und 7c aus dem „Zauberlehrling“ nach der Ballade von J. W. Goethe und der Musik von P. Dukas greift die Idee Klees auf und bezieht den modernen Ansatz eines fächerübergreifenden Unterrichts mit den Fächern Kunst, Deutsch, Musik und Tanz-Theater ein.

Vorbereitungen und Hinführung:

Lesen und Erarbeitung des Textes der Ballade, „Der Zauberlehrling“ von J. W. Goethe aus dem Deutschbuch der Klasse 7.

Die musikalische Umsetzung von P. Dukas (1865 bis 1935) „Der Zauberlehrling“  hören und mit dem Handlungsablauf der Ballade in Beziehung setzen.

Entwicklung von Gestaltungsmöglichkeiten für die Umsetzung der Spielhandlung und Bewegungen durch Figuren und Bühnenbild (Entwürfe).

Einbeziehung der in 7/1 erarbeiteten Elemente der Farbenlehre wie verwandte Farben-Farbgegensätze, Wirkung der Farben, Farben als persönliches Ausdrucksmittel u.a. bei der Gestaltung.

Eine tänzerische Umsetzung findet zur Zeit in der Tanz- Theater- AG des Johanna- Sebus- Gymnasiums mit Schülern und Schülerinnen der Klassen 7b und 7c und der Klassen 5 und 6 statt. Elemente der Choreographie wurden in die Planung des Bühnenbildes einbezogen.

Arbeitsmaterial:

Karton, Pappe, Papier, Stoff, Plastik; Folie, Watte, Filz, Pfeifenreiniger, Holzspieß, Perlen, Pailletten, Naturmaterialien, Abtönfarbe, Wasserfarbe, Modelliermasse, Kleber, Schere, Cutter, Filzstifte, Befestigungsmaterial, Beleuchtung (Lichterkette u.a.).

Durchführung:

Eine Szene aus dem Zauberlehrling wurde als Bühnenbild gestaltet, wobei zuerst Bühnenhintergrund, Wände, Decke, Boden (Kulissen) und anschließend die Requisiten, Figuren, Bühnenvorhang erstellt wurden.

 

früher01/0202/0302/0303/04

9,1 naturalistisches Zeichnen:

1. Sachzeichnen nach vorgegebenem Bildmaterial

Material: Katalogbild, DinA3,  Bleistifte: HB+B6

Aufgabe: Zeichnet den vorliegenden Gegenstand so, dass er das DinA3 Format füllt und sowohl vom Umriss als auch von seiner Flächengestaltung genau getroffen ist.

-         1. Umriss festlegen.

-         2. Hellste und dunkelste Stellen (Licht und Schatten) ermitteln und diese mit schwarz und weiß darstellen, dazwischen möglichst viele verschiedene Graustufen für die Helldunkelverläufe verwenden.

02/0306/0708/09

2. Stillleben aus Werkzeugen oder Haushaltsgegenständen

Material: z. B. Hammer, Zange, Schraubenzieher, Reibe, Kochlöffel, Nussknacker,

Aufgabe: Gestaltet ein Bild mit drei Gegenständen, die sich teilweise berühren oder verdecken, formatfüllend und naturgetreu.

-         drei Gegenstände auf einem DinA3 Blatt zu einem Stillleben anordnen

-         Umrisse und Überschneidungen zeichnen

-         Plastisch und räumlich gestalten durch Einsatz von Körper- und Schlagschatten

02/0306/0708/09

3.Portrait im Rasterverfahren

Material: Bild oder Foto eines Gesichtes in Postkartengröße (frontal oder leicht schräg),

Aufgabe: Übertrage mit dem Rasterverfahren das Gesicht und achte auf große Genauigkeit der Form und große Differenzierung von Licht und Schatten.
02/0306/0708/09

9,1 Collage:

08/09

08/09

 

9,2 Zentralperspektive:

1. Aufgabe: Entwerfe eine Großstadt in Vogelperspektive

-         Bedenke die Auswahl der Horizonthöhe und deren Bedeutung für die Bildwirkung,

-         die Festlegung von Stand- und Fluchtpunkt.

-         Zeichne von vorne nach hinten mit 

-         richtigen Proportionen der Gebäude, Fenster und Türen untereinander und mit

-         richtigen Standpunkten der hinteren Gebäude im Vergleich zu solchen weiter vorne.

06/0706/0706/0707/08 08/0907/08
00/0102/0302/0303/0403/04

11,1 Möglichkeiten der Bildanalyse in Theorie und Praxis:

Theorie: Analysen und Bildvergleiche von Werken verschiedener Epochen

Analyseaspekte: Naturalismus, Bildraum, Bildkomposition, Farbe

Gestalterische Arbeiten: Übungen und Aufgaben zu den o. g. Aspekten

Lernziele:

-         Schulung der visuellen Wahrnehmung

-         Erkennen der Beziehung zwischen formaler Gestaltung und inhaltlicher Aussage

-         kunsthistorische Epochen aufgrund ihrer formalen und inhaltlichen Besonderheiten erkennen und unterscheiden

-         sicher die o. g. Analyseaspekte anwenden

-         selbstständig visuelle Botschaften erstellen , unter Einsatz der o. g. Aspekte

Übung: Konstruktion eines irrealen Gebildes in Übereckperspektive

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1. gestalterische Aufgabe: Realismus

Gestalten Sie ein realistisches Bild unserer Zeit.

Gehen Sie dabei wie der Künstler Vogelsang vor, indem Sie diverses Bildmaterial sammeln und dieses in einer DinA2 Collage gestalten. Setzen Sie dabei bewusst die Mittel der Komposition, der Farbe und des Bildraums zur Steigerung der realistischen Wirkung ein.

02/03

Einen Ausschnitt Ihres Entwurfs übertragen Sie dann mit Ölkreiden in ein DinA1 Bild

01/0203/0404/0505/0606/07

Realismus 

Die Stilrichtung, die man in der Kunstgeschichte ohne weitere zusätzliche Bestimmung Realismus nennt, hatte um die Mitte des 19. Jahrhunderts (vor allem in den Bildern von Courbet) ihren ersten großen Höhepunkt. Sie übte auch auf die nachfolgenden Kunstrichtungen eine große Wirkung aus, weil mit der Entdeckung von besonderen Bildmotiven auch bestimmte, "realistische" Darstellungsformen entwickelt wurden, die den nachfolgenden Impressionismus beeinflussten und die z. T. heute noch Gültigkeit haben, wenn es darum geht, Gegenstände so darzustellen, dass man sie als Teil der umgebenden Wirklichkeit empfindet. Die Bildmotive, die von den Malern des Realismus bevorzugt wurden, galten bis dahin nicht als darstellungswürdig, sie waren also nicht "kunstwürdig". Im Realismus werden nun die Motive aus der erfahrbaren Wirklichkeit entnommen, wobei auch die Arbeits- und Berufswelt in den Blickwinkel von Malern und Autoren gerät.

In dieser (mehr oder weniger) kritischen Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit auf den verschiedenen Ebenen stellt der "Realismus" einen Gegenpol zu der Motivwahl und den Darstellungsformen des "ldealismus" dar, wie er im Text von Ramdohr beschrieben wird. Aber auch in den "klassischen" (an der idealistischen Auffassung von Schönheit ausgerichteten) Kunstwerken hat es von Anfang an Detailrealismen gegeben.

Statt von Realismus wird gelegentlich auch von Naturalismus gesprochen. Wenngleich sich keine scharfe Trennung der beiden Begriffe durchsetzen konnte und sie in seltenen Fällen sogar synonym gebraucht werden, so bezieht sich der Terminus Naturalismus doch eher auf die möglichst genaue (exakte) Ausarbeitung eines Bildes, das in Form, Farbe, Tiefenräumlichkeit usw. dem Erscheinungsbild nahe kommen soll, das wir von Gegenständen der umgebenden Natur zu haben glauben. Das Programm jeder naturalistischen Kunst ist von Arno Holz, einem Dichter und Theoretiker des Naturalismus, auf die Formel "Kunst = Natur - X" gebracht worden, wobei unter "X" der Verlust an Naturnähe zu verstehen ist, der notwendigerweise bei der Übertragung von Erscheinungen der realen Welt in den Zusammenhang eines Abbildes dieser Welt eintritt. Dieses "X" soll im Naturalismus aber möglichst klein gehalten werden.

Aus: Arbeitsbuch Kunstunterricht S II, S.42f Schwann Verlag

 

11,2 Der Wandel der Landschaftsdarstellung in der bildenden Kunst:

Theorie: Bildwelten und Texte aus dem Heft „Landschaftsmalerei“

Gestalterische Arbeiten: Techniken und gestalterische Möglichkeiten der Landschaftsmalerei

Lernziele:

-         Überblick über die unterschiedlichen Landschaftskonzepte

-         Möglichkeiten der Landschaftsmalerei heute

-         Kennenlernen von Techniken

-         Umsetzung eines eigenen Landschaftskonzepts in ein Bild

Übung:

Gestalten Sie die Landschaftsvorlage so, dass eine intensive Raumwirkung durch Luftperspektive entsteht und/oder integrieren Sie eine Rückenfigur in eine Landschaft mit intensiver räumlicher Wirkung.

03/0406/07 Integration einer Rückenfigur07/08 Integration einer Rückenfigur

1. gestalterische Aufgabe: Empfindungslandschaft

Gestalten Sie eine intensiv räumlich wirkende Landschaft, die ein stimmungsvolles Naturereignis repräsentiert, mit den Mitteln der

-         Zentralperspektive (starke Verkürzung)

-         Luftperspektive (kräftige Farben im Vordergrund)

-         Mit einem großen in das Bild hineinragenden Vordergrundmotiv und einem freien Blick auf den Horizont

Arbeitsablauf

1.  Anfertigen der Entwurfsskizze
Horizont mit Fluchtpunkt(en) festlegen
Bildgestaltung unter Berücksichtigung der zentralperspektivischen Gesetzmäßigkeiten

2.  Anlegen der großen Farbflächen unter Anwendung der Luftperspektive
Farbintensität zum Horizont abnehmen lassen
kräftige leuchtende Farben und Farbkontraste in den Vordergrund nehmen

Maltechnische Anmerkungen:

-         Farben in der Nähe zum Horizont stark mit Wasser verdünnen

-         Farben im Vordergrund (oben und unten ) deckend und kräftig malen

-         Innerhalb größerer Farbflächen Farbverlauf von vorne nach hinten einsetzen

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06/07    

2. gestalterische Aufgabe

Gestalten Sie ein Landschaftsbild, aus dem ihre Vorstellung der Beziehung: Natur- Mensch hervorgeht.

Bringen Sie dabei Ihre Person in angemessener Weise ins Spiel .

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12.1: Die Entwicklung der Kunst im 2o. Jh.

Theorie: Dada, Surrealismus, Konstruktivismus, Op-Art, Pop-Art,...

Gestalterische Arbeiten: Übungen zu einzelnen besprochenen Kunstrichtungen

1. gestalterische Aufgabe: Collage  Assemblage

Collage: Gestalten Sie ein abstraktes Bild bestehend aus einer Kombination von Malerei mit bedruckten Fragmenten unter bewusster Berücksichtigung von Bildkomposition, Farbe und Bildraum.

   
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Assemblage: Gestalten Sie eine Assemblage aus Fragmenten Ihrer Zeit, indem Sie Materialien in dem Sinne, wie es Kurt Schwitters beschreibt, gleichberechtigt zur Farbe einsetzen.

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Kurt Schwitters (1919)

Die Bilder der Merzmalerei sind abstrakte Kunstwerke. Das Wort Merz bedeutet wesentlich die Zusammenfassung aller erdenklicher Materialien für künstlerische Zwecke und technisch die prinzipiell gleiche Wertung der einzelnen Materialien. Die Merzmalerei bedient sich also nicht nur der Farbe auf der Leinwand, des Pinsels, der Palette, sondern aller vom Auge wahrnehmbarer Materialien und aller erforderlichen Werkzeuge.  Dabei ist es unwesentlich, ob die verwendeten Materialien schon für irgendwelchen Zweck geformt waren oder nicht.  Das Kinderwagenrad, das Drahtnetz, der Bindfaden und die Watte sind der Farbe gleichberechtigte Faktoren.  Der Künstler schafft durch Wahl, Verteilung und Entformung der Materialien. Das Entformen der Materialien kann schon erfolgen durch ihre Verteilung auf der Bildfläche.  Es wird noch unterstützt durch Zerteilen, Verbiegen, Überdecken oder Übermalen.  Bei der Merzmalerei wird der Kistendeckel, die Spielkarte, der Zeitungsausschnitt zur Fläche, Bindfaden, Pinselstrich oder Bleistiftstrich zur Linie, Drahtnetz, Übermalung oder aufgeklebtes Butterbrotpapier zur Lasur, Watte zur Weichheit.

Die Merzmalerei erstrebt unmittelbaren Ausdruck durch die Verkürzung des Weges von der Intuition bis zur Sichtbarmachung des Kunstwerkes.

Diese Worte sollen das Einfühlen in meine Kunst denen erleichtern, die mir zu folgen ehrlich bereit sind.  Allzu viele werden es nicht wollen.  Sie werden meine neuen Arbeiten so empfangen wie sie es immer getan haben, wenn das Neue sich zeigte: mit Entrüstung und mit Hohngeschrei.

Ich nannte meine neue Gestaltung mit prinzipiell jedem Material MERZ.  Das ist die zweite Silbe von "Kommerz".  Es entstand beim Merz- Bilde, einem Bilde, auf dem unter abstrakten Formen das Wort MERZ, aufgeklebt und ausgeschnitten aus einer Anzeige der KOMMERZ UND PRIVATBANK, zu lesen war.  Dieses Wort MERZ war durch Abstimmen gegen die anderen Bildteile selbst Bildteil geworden, und so musste es dort stehen.  So können Sie verstehen, dass ich ein Bild mit dem Worte "MERZ" das MERZbild nannte, wie ich ein Bild mit "und" das "undbild" und ein Bild mit "Arbeiter" das "Arbeiterbild" nannte.  Nun suchte ich, als ich zum ersten Male diese geklebten und genagelten Bilder ... ausstellte, einen Sammelnamen für diese neue Gattung ... Ich nannte nun alle meine Bilder als Gattung nach dem charakteristischen Bild MERZbilder.  Später erweiterte ich die Bezeichnung MERZ erst auf meine Dichtung, denn seit 1917 dichte ich, und endlich auf all meine entsprechende Tätigkeit. Jetzt nenne ich mich selbst MERZ.

2. gestalterische Aufgabe: Surrealismus

Gestalten Sie Bilder in paranoisch- kritischer Malweise oder als gestisch- rhythmisches Experiment mit gegenständlicher Interpretation.

 

 

 

06/07

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08/09

 

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Surrealismus

Der Begriff "Surrealismus" (lat./fr.:= Kunstform, die eine "über die sichtbare Wirklichkeit hinausgehende" Darstellung anstrebt) taucht erstmals im Untertitel eines Bühnenstücks von Apollinaire auf, das 1917 veröffentlicht wurde. Er dient heute zur Kennzeichnung einer Stilentwicklung, die um 1922 begann und ihren Höhepunkt in den beiden darauffolgenden Jahrzehnten hatte. Wie der unmittelbar vorausgehende Dadaismus, von dem er beeinflusst wurde, ist auch der Surrealismus von literarischen Vorbildern abhängig. Diese Abhängigkeit kommt auch in der Definition des Surrealismus, die A. Breton (1924) im ersten "Manifest des Surrealismus" vornimmt, zum Ausdruck:

"SURREALISMUS, Substantiv, m(ännlich). Reiner psychischer Automatismus, durch den man mündlich oder schriftlich oder auf jede andere Weise den wirklichen Ablauf des Denkens auszudrücken versucht. Denkdiktat ohne jede Kontrolle durch die Vernunft... Der Surrealismus beruht auf dem Glauben an eine höhere Wirklichkeit gewisser, bis heute vernachlässigter Assoziationsformen, an die Allmacht des Traums, an das zweckfreie Spiel des Denkens..." (A. Breton)

Der Text macht deutlich, dass unter dem "wirklichen Ablauf des Denkens" die Vorgänge in einem ursprünglichen ("primären", alogischen, unbewussten, "traumhaften") Denksystem verstanden werden, deren Aktivitäten ("Assoziationsformen") als unabhängig von dem sekundären (logischen, rationalen) System betrachtet werden.

Mit dieser Definition bringt A. Breton den Surrealismus in die Nähe von psychoanalytischen Auffassungen über den Charakter von seelischen Vorgängen, wie sie z. B. von S. Freud etwa seit der Jahrhundertwende vertreten werden.

In der bildenden Kunst des Surrealismus hat jeder Maler für sich selbst eine Bildsprache entwickelt, die dem "zweckfreien Spiel des Denkens" nahe kommen soll. Aus heutiger Sicht betrachtet, steht der Surrealismus in der Tradition einer antirealistischen, "phantastischen" Kunst, wie sie sich z. B. schon im Manierismus, in Motiven der Barockkunst und der Romantik, im Symbolismus und im Jugendstil manifestierte.

Wie die anderen Künstler der surrealistischen Bewegung entwickelt auch René Magritte (1898-1967) eine eigene Spielart des Surrealismus. Er lehnte allerdings für sich selbst den Traum und automatisch gesteuerte Denkvorgänge als Bildanlässe und Bildinhalte ab. Er wollte keine phantastischen Dinge erfinden, sondern er nahm die Gegenstände der Realität, löste sie aus unterschiedlichen alltäglichen Zusammenhängen und vereinigte sie in ungewohnten Kombinationen auf einer gemeinsamen Bedeutungsebene. Das geschah im Sinne einer Definition von Lautreamont, dass Surrealismus dann stattfindet, wenn sich Nähmaschine und Regenschirm auf dem Operationstisch begegnen.

Aus: Arbeitsbuch Kunstunterricht S II, S.95  Schwann Verlag

 

12.2: Der Wandel des Kunstbegriffs

Theorie: Die historisch und kulturell bedingte Variabilität des Kunstbegriffs

Gestalterische Arbeiten:

- Arbeiten zur Abstraktion

Gestalten Sie eine abstrakte Komposition ausgehend von einer gegenständlichen Fotografie, indem Sie vorher einen Farb- und Formauszug anfertigen, Farben und Formen reduzieren und damit Ihr Bild gestalten.

 

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08/09 

- Arbeiten nach dem eigenen Kunstbegriff

1. Stellen Sie unter Zuhilfenahme des Arbeitsblattes: „Der Wandel des Kunstbegriffs“ ihren persönlichen Kunstbegriff vor und fertigen Sie
– zeichnerische Arbeiten
– malerische Arbeiten
– Materialexperimente
an, die ihrem Kunstbegriff entsprechen.

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2.Gestalten Sie in einem Projekt ein gemeinsames Werk und präsentieren Sie es der (Schul) Öffentlichkeit.

Was macht der Delfin im Sebus?

(Installationen im Johanna- Sebus- Gymnasium)

Aufgabe war es, eine Installation bzw. ein Environement für unsere Schule zu gestalten.

In der Kunsttheorie vorausgegangen waren Gespräche über den Wandel des Kunstbegriffs und besonders die Pluralität des Kunstbegriffs im 20. Jh.

Aus diesen Unterrichtsgesprächen erwuchsen zunächst Schülerarbeiten zum eigenen Kunstbegriff in Form von Zeichnungen, Malerei und Plastiken( zu sehen unter Schülerarbeiten/ 12.2)

Die vorgestellten Projekte stellen eine konsequente Weiterführung dieser Arbeiten, erweitert um die Dimension des Raums und den Aspekt der Teamarbeit, dar.

So sollten die Schüler sich zu Gruppen mit möglichst vielfältigen Qualifikationen zusammen finden, ein Projektthema festlegen, die Umsetzung planen, sprich: einen Zeitplan erstellen, die Materialbeschaffung organisieren, die Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte festlegen und die Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe regeln und fristgerecht ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren.

01/02

Der Wandel des Kunstbegriffs:

KUNST soll schön sein!

KUNST soll wahrhaftig sein!

KUNST soll provozieren!

KUNST soll harmonisieren!

KUNST soll objektiv sein!

KUNST soll parteilich sein!

Was soll sie denn nun eigentlich die KUNST?

Was soll Kunst

Diese Frage lässt sich sowohl aus der Sicht des Betrachters wie aus der Sicht des Künstlers beantworten.  Für den Betrachter soll Kunst sicherlich seinen Bedürfnissen entsprechen.  Diese Bedürfnisse sind jedoch für jeden Betrachter verschieden.

Darum ist auch nicht jede Kunst für jeden möglichen Adressaten bestimmt.  Für den Künstler soll Kunst zunächst einmal eine Existenzgrundlage sein.  Gleichzeitig verbindet er aber auch Absichten mit dem Kunstmachen.  Diese Absichten sind als mögliche Alternativen in dem Katalog "Was kann Kunst?" enthalten.

Das SOLL wird vielfach auch vom Auftraggeber für künstlerische Arbeit(en) bestimmt.

In autoritären politischen Systemen ist das SOLL als Forderung an den Künstler eindeutig festgelegt:

Kunst soll den Interessen des politischen Systems dienen und den Machthabern huldigen.

Was kann Kunst

Kunst kann u. a.

darstellen, beunruhigen, Stellung nehmen, Partei ergreifen, charakterisieren, kritisieren, agitieren, fragen, konzipieren, Sehen lehren, entlarven, zerstören, ordnen, symbolisieren, ritualisieren, verrätseln, aufklären, unterhalten, provozieren, schmecken, harmonisieren, verschleiern, heucheln, glorifizieren, werben, protestieren, literarisieren, in Frage stellen, bestätigen, huldigen, experimentieren, in die Zukunft weisen ...

Innenminister Gerhardt Rudolf Baum sagte anlässlich der Eröffnung der 30.  Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbundes am 27.  August 1982 in Düsseldorf zur künftigen Rolle und Funktion von Kunst und Kultur:

"Und darum geht es heute: In einer Phase weltweiter tiefgreifender Veränderungen neue Kräfte zu mobilisieren, um die Zukunft zu bestehen.

Dabei werden ganz sicher Kultur und Kunst eine neue und bedeutende Rolle spielen ...

Das größere Bedürfnis nach Kunst und Kultur wird nicht nur Folge der veränderten Lebensbedingungen sein.  Kunst und Kultur sind auch Voraussetzungen dafür, mit den veränderten Lebensbedingungen fertig zu werden.  Denn Kunst und Kultur können wesentlich zu einem Bewusstseinswandel beitragen, der notwendig ist, die Zukunftsgefahren zu bewältigen - in den Friedensbemühungen, in der Haltung zur Dritten Welt, im Schutz der belebten und unbelebten Natur. Kunst kann dabei auch eine Zukunftswerkstatt sein, in der Alternativen für das Leben in dieser Zukunft entstehen."

Was darf Kunst

Das ist die Frage, die das Thema" Freiheit der Kunst" berührt und zunächst einmal auf das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verweist.  Dort heißt es in Artikel 5 (Meinungsfreiheit), Absatz 3:

"Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei."

Diese Freiheit der Kunst ist jedoch oftmals in Frage gestellt, und sei es durch Bewilligung oder Verweigerung einer öffentlichen Förderung.

 

13.1 Die Plastik als individuelles Ausdrucksmittel

Theorie: Verschiedene Formen der Plastik werden in ihrer historischen Entwicklung erörtert und zur gesteigerten Individualisierung und Wirklichkeitsverarbeitung des 20. Jh. in Beziehung gesetzt

Gestalterische Arbeiten: Aufgaben zu skulpturalen und plastischen Prozessen mit dem Ziel einer eigenen Ausdrucksfindung

Lernziele:

-         Kenntnis unterschiedlicher Analyseaspekte

-         Überblick über die Entwicklung der Plastik

-         Möglichkeiten der Plastik im 20.Jh.

-         Kenntnisse und Erfahrungen in der Planung , Konzipierung, Modellbau und Realisation von raumprägenden Plastiken

plastisches und skulpturales Gestalten mit Ton und Gips

    
  07/08  

80/81 02/0303/0403/0405/06

2. gestalterische Aufgabe

Lernziele: Kenntnisse und Erfahrungen in der Planung , Konzipierung und Realisation von raumprägenden Plastiken.

Gestalten Sie eine abstrakte/ abstrahierte Skulptur/Plastik, die

- raumgreifend ist

- Volumen verdeutlicht und

- Transparenz und Masse oder

- Leere und Fülle kontrastiert

05/0606/07

 

13.2 Die Darstellung des Menschen in der Kunst

Theorie: verschiedene künstlerische Konzepte des 20. Und 21. Jhs

Gestalterische Arbeiten: Menschendarstellungen in verschiedenen Techniken

Selbstporträt mit Spiegel ( Kohle, Ölkreide, Bleistift) / expressives Porträt (Technik freigestellt)

00/0102/0303/0405/0606/07

Freies Selbstporträt (verschiedene Techniken)

02/0303/0405/0606/070//08

Porträt und Ornament (Ölkreide)

früher

abstrahierte Porträts (Scherenschnitt)

früher

Lernziele:

Erkennen der Beziehung zwischen formaler Gestaltung und inhaltlicher Aussage

-         naturgetreues Abbild

-         Idealbild

-         Karikatur

-         expressives Porträt

 Finden eines eigenen künstlerischen Ausdrucks im Bezug auf die Menschendarstellung

-         Mensch als Individuum

-         Mensch als soziales Wesen

-         Mensch als künstlerisches Gestaltungsfeld

 

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