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aktualisiert:

31.01.2012

©     2001-2012

Gottfried Krieger

Literaturprojekt Film

Arbeitstitel: Auf eigene Faust

von Linda Hübbers, Isabell Jaspers, Julia Mölders, Erwin Rotärmel, Christian Lion

Ella und ihre Freundin Katja laufen langsam die Straße entlang. Ihr Freund Tobi ist vor einer Woche tot auf den Bahnhofstoiletten aufgefunden worden. Ermordet! Ella kann sich noch genau an den schrecklichen Tag erinnern, als die Polizei bei ihr anrief und ihr die unfassbare Nachricht überbrachte. Sie war auch diejenige, die ihren toten Freund identifizieren musste. Tobis Eltern sind vor 5 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, seine Verwandten leben im Süden Deutschland. Er hatte also nur noch Ella. Die beiden waren schon seit 4 Jahren zusammen und haben sich vor ca. einem Jahr eine eigene Wohnung gemietet. Das schreckliche Bild seines leblosen, kalten und blassen Körpers schwebt ihr seitdem vor Augen.

Ella und ihre beste Freundin Katja biegen rechts in den Friedhofsweg ein. Ella hält einen Brief in einem roten Umschlag fest in ihrer Hand.

Möchtest du lieber alleine mit ihm reden, oder soll ich mitkommen?“, fragt Katja leise und schaut ihre Freundin besorgt an. „Es wäre schön, wenn du mitkommst, ich glaub ich schaff das nicht alleine.....(Pause) Ich hab eh` alles aufgeschrieben was ich ihm noch sagen wollte.“, antwortet Ella mit leiser und zittriger Stimme. Katja legt ihren Arm um Ellas Schultern. Ella laufen Tränen über die Wangen, ihre verheulten Augen wirken müde und ausdruckslos. Langsam laufen sie weiter. An dem noch frisch mit Kränzen bedeckten Grab bleiben sie stehen. Ella zögert kurz und legt dann den Brief vor dem Grabstein ab. Beide schweigen für eine Weile, bis Ella erneut anfängt zu weinen. Katja umarmt sie und drückt sie fest. „Ich kann das nicht verstehen Katja! Wer tut so was?“, schluchzt Ella und guckt fragend zu Katja rüber. „Ella mach dir keine Sorgen. Die Polizei tut alles um dieses Schwein zu finden!“ „Ach die Polizei! Die sind doch auch noch kein Stück weitergekommen. Ich muss selbst herausfinden wer das getan hat! Ich kann nicht mehr ich muss wissen warum!  Tobi zu rächen ist das Einzige was ich jetzt noch tun kann!“ „Ella, bitte! Unternimm nichts auf eigen Faust, sonst muss ich mir noch mehr Sorgen um dich machen!“ Ella start wieder aufs Grab... „doch, ich muss es wissen!“ Sie rennt los über den Weg zurück zur Straße. „Ella, wo willst du denn hin? Warte auf mich, bitte mach jetzt keinen Unsinn!“, ruft Katja ihr noch verzweifelt hinterher, doch Ella hört sie schon nicht mehr, wie von Sinnen rennt sie davon.

Ella kramt hastig den Schlüssel aus ihrer Tasche und schließt schnell die Wohnungstüre auf. Sie lässt ihre Tasche im Flur fallen und knallt die Tür hinter sich zu. Auf dem Friedhof hat sie sich an das Gespräch zweier Polizeibeamten, die sie mit zur Pathologie begleitet hatten, erinnert. „Das sieht mir verdächtig nach Jonny Pitz aus!“, tuschelte der eine zum anderen. „...ja, das kam mir auch direkt in den Sinn, aber wir haben wie immer keinerlei Beweise gegen diesen Dreckskerl..“ Ja genau das hatten sie gesagt. Ella hielt diese Information erst für unwichtig, zu durcheinander war sie an diesem Tag gewesen. Doch jetzt hat sie einen Anhaltspunkt. Jonny Pitz! „ Das mir das nicht schon früher eingefallen ist!“, dachte sie während sie hastig ins Schlafzimmer lief. Sie erinnerte sich daran wie Tobi sich an jenem Tag von ihr verabschiedet hatte und ganz normal wie jeden Tag zur Arbeit fuhr. Nur das er dort nie angekommen ist. Alles riecht noch nach ihm und überall liegen seine Sachen rum. Die Kripobeamten hatten die ganze Wohnung verwüstet, fanden aber angeblich keine Hinweise auf Tobis Mörder. Ella hatte die letzten Tage extra bei Katja geschlafen um all` diesen Erinnerungen nicht ausgesetzt zu sein. Sie durchwühlt alle Schubladen und Schränke, doch nichts ist in irgendeiner Weise ungewöhnlich. Sie startet den Computer und checkt die E-Mails, auch nichts ungewöhnliches. Ella lässt sich in den Stuhl zurück fallen und starrt auf den Bildschirm. Plötzlich klingelt es an der Tür. Marcel, Tobis bester Freund, steht vor der Tür und erzählt, dass Katja ihn angerufen habe, weil sie sich Sorgen macht. Marcel redet Ella ins Gewissen, sie solle sich aus dem raushalten, die Polizei würde schon wissen warum sie keine Informationen rausgeben. Außerdem wäre das alles viel zu gefährlich! „ Was meinst du mit gefährlich? Marcel du weißt doch was! Worin war Tobi da verwickelt? Bitte, du musst es mir sagen!“ Doch Marcel streitet alles ab. „ ... Ella, ich weiß nichts! Aber du solltest trotzdem vorsichtig sein, ich will nicht, dass dir auch noch was passiert!“ Ella steht in der Küche am Fenster und beobachtet die untergehende Sonne. „ Hast du schon mal was von einem Jonny Pitz gehört?“ Marcel blickt erschrocken auf und packt Ella fest an ihren Armen, während er sie zu sich dreht! „Woher hast du diesen Namen? Woher?“, brüllt er, „Ella, ich sag es dir noch einmal : Halt dich daraus!“ Er lässt sie los und dreht sich um, um in Richtung Tür zu laufen. „Also weißt du doch was! Marcel, du kannst doch nicht wollen, dass der Kerl ungeschoren davon kommt! Tobi war dein bester Freund!“, schreit sie zurück, während sie sich vor ihn drängelt und an seinem Arm zerrt. „ Ella, es tut mir leid, aber ich kann dir nichts sagen! Bitte vertrau mir ich weiß schon was ich tue. Aber du bleibst jetzt hier, ich sag Katja Bescheid, dass sie zu dir kommen soll.“, antwortet er während er die Tür hinausgeht. Ella steht irritiert im Flur, dann schnappt sie sich entschlossen ihren Schlüssel und schleicht Marcel hinterher. Mittlerweile ist es schon dämmerig geworden. Sie beobachtet wie Marcel vor seinem Auto einen Anruf bekommt, und schleicht sich näher heran um mitzuhören. „....ja ich komme sofort!.. ja, den Stoff hab ich dabei! ... nein, du hast mir versprochen, dass du sie in Ruhe lässt! Das ist jawohl das mindeste nachdem du deine „Gorillas“ auf Tobi losgelassen hast!....nein, sie weiß nichts, ganz sicher....“ Ella traut ihren Ohren kaum. Soll das etwa heißen, dass Marcel ganz genau weiß wer Tobi umgebracht hat? Und in was für Geschäfte waren die Beiden verwickelt? „Was hat Marcel bloß damit zu tun? Oh mein Gott, das hätte ich nie von dir gedacht!“, denkt Ella. Während Marcel ins Auto einsteigt, schleicht Ella sich unbemerkt zu ihrem Auto und verfolgt Marcel. Tausend Gedanken fliegen ihr durch den Kopf. Sie will nicht wahr haben, dass Marcel so tief in der Sache mit drinsteckt und, dass ihr Tobi wahrscheinlich auch was mit irgendwelchen kriminellen Geschäften zu tun hatte. Während der Verfolgung bemerkt sie wie Marcel noch mehrmals mit dem dubiosen Anrufer telefoniert. Plötzlich klingelt ihr eigenes Handy, Ella sieht auf dem Display, dass Katja sie anruft. Sie zögert zunächst und will abnehmen, weil ihr die ganze Geschichte langsam selbst zu gefährlich wird, doch dann bemerkt sie dass Marcels Auto nicht mehr vor ihr ist. „Wo ist er hin? Verdammt!“, spricht sie laut vor sich hin. Sie ist nun außerhalb der Stadt in Nähe des Waldes. Das Klingeln hat aufgehört! Sie fährt schneller um Marcel wieder einzuholen, und plötzlich erkennt sie zwei Rücklichter eines Autos, das in einen kleinen Waldweg einbiegt. „Das muss er sein“, denkt sie sich. Ella parkt ihren Wagen an der Hauptstraße und geht zu Fuß weiter. Inzwischen ist es stockdunkel dennoch kann sie am Ende des kleinen Weges zwei Autos erkennen. Sie sieht wie ein Mann zwei anderen Männern ein Päckchen überbringt. Ist das etwa Marcel? Sie kann von weitem nur Umrisse erkennen, es ist zu dunkel. Links und rechts von ihr stehen riesige Bäume. „Ich muss näher ran! Was machen die da bloß?“, denkt sie, während sie versucht sich so geräuschlos wie möglich weiter vor zu schleichen. Jedoch kann sie das Knarren der Äste und das Rascheln der Blätter kaum vermeiden. Weit genug vorgedrungen versteckt sie sich hinter einem Baum und lauscht den drei Männern. „...wo bleibt der Kerl er wollte schon längst hier sein!“, sagt einer der drei und tippelt dabei ungeduldig von einem Bein aufs andere. „Ich sag euch eins, wenn Marcel den Deal platzen lässt, dann endet der genauso wie sein Kumpel, das Weichei!“ „Dafür kann ich schon sorgen! Und die Kleine ist dann gleich mit dran.“, erzählt ein anderer mit vorfreudigem Grinsen im Gesicht. „Ich hätte die zwei Jungs einfach nie mit einplanen sollen! Die sind einfach nicht geeignet für dieses Geschäft.....“ Ella stockt der Atem. Da stehen sie, die Männer die ihren Tobi einfach so  kaltblütig ermordet haben. Angst steigt in ihr hoch. „Was soll ich bloß tun? Und wo ist Marcel ?... oh Mist!...wahrscheinlich hat er es sich anders überlegt und will jetzt alles der Polizei sagen.....oder er taucht doch noch hier auf und macht weiter mit diesen kriminellen Leuten Geschäfte als wäre nichts geschehen?“ Ella ist verzweifelt, sie traut sich kaum zu atmen. Sie will sich grade umdrehen um wieder davon zu schleichen und die Polizei zu alarmieren, als ihr Handy klingelt. Sie erstarrt! Die drei Männer blicken auf und schauen sich ahnungslos an. Schnell kramt Ella ihr Handy aus der Jackentasche, dabei fällt es auf den Boden. Sie wühlt im Laub herum und bemerkt dabei wie die Männer näher kommen. Verzweifelt sucht sie ihr Handy, das immer noch klingelt, endlich hat sie es gefunden. Auf dem Display blinkt: „Marcel ruft an“. Schnell legt sie auf, doch zu spät die Männer haben sie bereits gesehen. Ellas Herz schlägt immer schneller, sie hat furchtbare Angst und rennt in den Wald hinein. Sie bemerkt wie einer der Männer hinter ihr rennt und schreit: „Du brauchst gar nicht wegzurennen wir kriegen dich schon!“ Ella rennt und rennt zwischendurch wirft sie einen hastigen Blick nach hinten. Eine große, schwarze Gestalt rennt hinter ihr her. Sie kämpft sich durch die Äste und Zweige, sie findet keinen Waldweg. Der Mann kommt immer näher. Ella nimmt all` ihre Kraft zusammen und rennt so schnell sie kann. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausgang, völlig orientierungslos rennt sie durch den Wald, es ist stockfinster. „Wo ist bloß die verdammte Straße?“ Plötzlich stolpert sie über einen dicken Ast und fällt hin, sie versucht sich noch aufzurichten, doch er ist schon da. Er packt sie grob am Arm und zieht sie hoch. „Da haben wir dich ja....du solltest dich besser nicht in Angelegenheiten einmischen, die dich nichts angehen, meine Kleine....“, lacht er spöttisch. Ella schlägt das Herz bis zum Hals, „lass mich los!“ schreit sie und beißt ihm blitzschnell in den Arm. Der Typ schreit laut auf. Ella reißt sich los und tritt dem Mann feste in den Schritt. Er fällt um und krümmt sich vor Schmerzen wimmernd auf dem Boden. Ella rennt weiter, jetzt hat sie wieder einen Vorsprung. Sie kann an nichts anderes mehr denken, als nur noch aus diesem Wald raus zu kommen. Wie von Sinnen rennt sie weiter und weiter, doch plötzlich meint sie eine Straße zu erkennen, ein schwacher Lichtstrahl erreicht ihr Gesicht. Sie dreht sich um, der Mann ist ihr immer noch auf den Versen. „Keine Zeit stehen zu bleiben“, denkt sie sich noch. Und rennt durch dichte Büsche auf die Straße. Große Scheinwerfer strahlen sie an, sie ist total perplex und geblendet von dem Licht. Und dann ist es schon zu spät. Ein lauter Knall und quietschende Autoreifen sind noch zu hören........

ENDE

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