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aktualisiert:

31.01.2012

©     2001-2012

Gottfried Krieger

 

Zur späten Zeit am richtigen Ort

von:

Alwina Dell, Jennifer Dutine, Markus Braun und Kyra van den Beek

4. Fassung 18.12.2006

Gefördert vom Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 des Johanna - Sebus -Gymnasiums unter der Leitung von Gottfried Krieger

 Personen

 

Anna:                                                                   Protagonistin, verträumt,17 

                                                                           Jahre alt,  gestresst, beste

                                                                           Freundin von Lisa

 

Lisa:                                                                     geschwätzig, aufgedreht,

forsch, 17 Jahre alt, beste

Freundin von Anna

 

Annabelle:                                                              Großmutter Annas,

                                                                            in Vision Annas 17-18

alt, mittlerweile ermordet,

im Stil der 50er Jahre gekleidet

 

Mörder:                                                                 Großvater Annas, im Stil

der 50er Jahre gekleidet,

skrupellos, in Annas

Vision 17-18 Jahre alt,

erzürnt

 

Mutter:                                                                 besorgt, Annas Mutter,

verheiratet

  

Kommissar:                                                             Statist

 

Polizist:                                                                  Statist

  

Prolog

Musik! Rauschen mit Polizeifunksprüchen( oder Radio).

Flimmern, das dann in ein schwarz/weißes Bild übergeht. 2 Kommissare in Mänteln stehen um eine Leiche. Es ist nachts in einem Park und es ist sehr dunkel.

Kamera kommt schräg von oben und zoomt langsam ins Geschehen.

Bild geht wieder in Flimmern über, bis letztendlich alles schwarz ist.

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1. Szene    Park

Ein schöner Park, mittags gegen 14.00 Uhr im Frühling und es ist sehr hell. Anna läuft mit gesenktem Kopf, als plötzlich Jemand seine Hand auf ihre Schulter legt.

Kamera filmt während dessen von hinten, sodass nur die fremde Hand und Annas Schultern mit Kopf zu sehen sind.

Anna schrickt auf und erblickt Lisa.

Kamera zoomt wieder nach außen, sodass man Lisa hinter Anna erblicken kann.

Lisa

Na Anna du Träumerin, sag mal was ist eigentlich mit  dir los, du fällst ja schon beim leichtesten Schlag um.

Annas Gesichtsausdruck wechselt von dem des Verträumten in Ärgernis.

Anna,(verzweifelt)

Schon den ganzen Tag fühl ich mich komisch und dann auch noch die Klausur, die ich eh in den Sand gesetzt hab. Ich glaub, heut’ ist nicht so mein Tag …….

Lisa

Na, ja. Heut warst du echt merkwürdig drauf.

Anna, (wütend und sarkastisch)

Dankeschön, du bist echt ne nette Freundin, aber jetzt komm, ich will nach

Hause.

Lisa spricht pausenlos weiter, doch durch die nun größere Entfernung des Mikrofons zu Lisa ist es nicht zu verstehen, was sie sagt. Zusätzlich werden undeutliche Stimmen hinzugefügt, die alle durcheinander reden.

Kamera blendet nur den Kopf Annas ein.

Anna schüttelt darauf ihren Kopf, worauf die Stimmen und Lisas Gemurmel schlagartig aufhören.

Kamera zoomt wieder raus, sodass nun wieder sowohl Anna, als auch Lisa zu sehen sind.

Lisa blickt darauf zu Anna.

Lisa, (verwundert)

Warum schüttelst du den Kopf? Sag mal hörst du mir überhaupt zu?

Anna

Ach irgendwie war es hier gerade so laut und wenn so viele durcheinander reden, dann ……                   

In dem Moment dreht sich Anna um und erkennt, dass Lisa und sie alleine im Park sind. Nur die üblichen Parkgeräusche sind jetzt zu hören.

Lisa

Ich glaub dir geht’s echt nicht gut, wer soll den hier reden, (sarkastisch) die Stimmen aus deinem Kopf oder was? –Oh Mann, ich glaub du wirst verrückt.

Lisa fängt an zu lachen. Das lachen hallt laut auf. Anna wird schwindelig, bis sie anfängt zu taumeln und letztendlich unsanft auf den Boden fällt. Dazu kommt eine verwirrende und sehr langsam hallende Musik

Die Kamera dreht sich dabei langsam um Anna und das Bild wir nach und nach verschwommener, bis es ganz schwarz wird. Das Umfallen Annas wird in Zeitlupe gefilmt.

 

2. Szene    Vision

Park, schwarz/weiß, schöner Frühlingstag, gegen 14.15 Uhr, Anna öffnet die Augen und steht auf.

Kamera blendet nur das Gesicht Annas ein während sie die Augen öffnet und zoomt danach heraus.

Anna schaut sich um, bis sie Annabelle mit einem jungen Mann erblickt (ohne zu wissen, wer diese sind),  welche miteinander streiten.

Kamera folgt Blick Annas.

Personen außer Anna in 50iger Jahre Art gekleidet. Musik ist düster und hört auf, sobald Anna anfängt zu reden. Requisiten: Messer, Halskette, künstliches Blut, 50iger Jahre Kleidung.

Anna(verdutzt, leicht ängstlich und sich umschauend)

Lisa? – Lisa!? – Wo bist du?

Off, Anna spricht ihre Gedanken

Wo ist Lisa nur? Sie muss hier doch irgendwo sein.

Anna erblickt jetzt die anderen Personen.

Wer sind denn die da? Wie sehen die denn aus? - irgendwie altmodisch- ja,

- fast schon wie in den 50igern oder 60igern. Was reden die denn da?

Mörder (nicht mehr im Off, man kann kaum verstehen, was er sagt, da er weit weg steht)

….. es ist nicht meins -….. hör auf, wo……

Annabelle (ebenfalls kaum zu verstehen)

Was willst du-……., stimmt nicht…….

Annabelle möchte weglaufen, doch der Mann folgt ihr, nimmt ein Messer und sticht zu. Anna schreit. Der Mann blickt sich um, sieht sie an und läuft weg. Nach geraumer Zeit, in der Anna starr vor Schreck stehen bleibt, nähert sie sich der Ermordeten und schaut sie an, bis ihr Blick auf eine Kette neben der Leiche fällt.

Die Kamera filmt die ganze Zeit aus der Sicht des Beobachters und blendet mit dem Blick Annas dann die Leiche und die Kette nah ein, sodass der Betrachter alles genau erkennen kann.

Anna wird schwindelig und fällt wieder auf den Boden. Das Bild verzerrt sich währenddessen

und die Kamera dreht sich leicht,

bis das Bild langsam schwarz wird.

  

3. Szene    Park 2

Wieder im Park, gleicher Tag, gegen 14.30 Uhr. Bild bleibt aber weiterhin schwarz.

Lisa (verzweifelt)

Anna, - Anna, hey komm, mach bitte wieder deine Augen auf.

Anna öffnet ihre Augen,

Kamera filmt aus der Sicht Annas, sodass man direkt in die Augen Lisas blickt,

da diese neben Anna kniet und ihren Kopf über Annas Gesicht hält. Bild ist wieder bunt, ist zudem zuerst verschwommen und wird zunehmend schärfer.

Anna (hektisch, aber mit schwacher Stimme)

Da ist gerade jemand getötet worden,……

Anna steht langsam mit der Hilfe Lisas auf.

Die Kamera wechselt nun die Perspektive , nun wird aus der Position des Betrachters gefilmt.

Lisa sieht Anna skeptisch und verwundert an.

Lisa (besorgt)

Alles in Ordnung? Was redest du da? Ich habe mir solche Sorgen gemacht!

Soll ich deinen Eltern Bescheid geben? Brauchst du einen Krankenwagen? Mein Gott, Ich habe mir solche Sorgen gemacht,………

Anna (hektisch und verzweifelt)

Diese Frau. – ich wollte doch was tun, - wir müssen Hilfe holen!

Die Kamera schwenkt zu dem Platz, wo die erstochene Frau in der Vision gelegen hat,

doch niemand ist da.

Danach filmt  die Kamera Anna im Profil von rechts.

Anna hebt ihre linke Hand, die blutverschmiert ist und fängt an zu schreien, als sie diese erblickt.

Kamera wechselt nun wieder in die vorherige Perspektive.

Lisa (beruhigend)

Hey, ist ja gut, du hast nur Nasenbluten. Wahrscheinlich ist das passiert, als du umgekippt bist.

Anna tastet ihre Nase vorsichtig ab und geht zu der Stelle, wo die tote Frau aus der Vision gelegen hat und schaut sich dort gründlich um.

 Lisa

Sag mal, was ist eigentlich mit dir los? Erst kippst du einfach um und dann faselst du da was von toten Frauen!

Anna holt tief Luft.

Anna (genervt)

Also, ich habe zwei Menschen gesehen, hier im Park, da wo ich gerade stehe. Eine Frau und einen Mann. Die haben sich gestritten. Dann hat der Mann….- , dann … - also, na ja er hat die Frau erstochen. Wieso weiß ich auch nicht. Keiner hat was unternommen, da war auch niemand, ich konnte auch nichts machen. Die Frau hatte eine Kette, da stand was drauf und………

Lisa (Anna unterbrechend)

Was erzählst du da? Langsam krieg ich Angst. Ich glaub du hast irgendwie geträumt. Lass uns besser nach Hause gehen.

Anna und Lisa gehen nach Hause.

 

4. Szene    Heimweg

Gleicher Tag , gegen 15.00 Uhr, Straße am helllichten Tag. Anna verabschiedet sich von Lisa und läuft alleine weiter nach Hause.

Kamera filmt danach Anna aus mehreren Perspektiven, während sie läuft (im Profil, mal sind nur die Füße eingeblendet, manchmal nur der Kopf, von oben, etc.).

Musik ist begleitend und dient dazu, die Szene zu untermalen. 

 

5. Szene    Zu Hause

Flur im Haus Annas, gegen 15.30. Immer noch derselbe Tag. Keine Lampen brennen, allein das Sonnenlicht erhellt den Flur. Anna kommt dann erst durch die Haustür herein.

Kamera filmt vom anderen Ende des Flurs auf die Tür, wie Anna hereinkommt. Danach filmt sie Anna aus der Position des Betrachters.

Anna (laut)

Hi Mum, ich bin wieder zu Hause!

Mutter (laut)

Hi Anna! -  (nun besorgt, als sie Anna erblickt, als diese das Wohnzimmer betritt) Wie siehst du denn aus, du bist ja so blass. Geht’s dir nicht gut?

Anna setzt sich noch mit ihrem Anorak und ihrer Schultasche auf dem Rücken mit ihrer Mutter an den Tisch.

Anna (beruhigend)

Ach mir geht’s gut. – (neugierig) Ist heute eigentlich was Besonderes passiert? – Ich meine, hast du irgendetwas Besonderes im Radio gehört, oder so?

Mutter (verdutzt)

Nein. Was soll denn hier schon passieren?

Anna

Ich meine, -   wenn du eine Freundin hättest, die behauptet einen Mord am helllichten Tag, als Einzige und wofür es auch keine Beweise gibt, gesehen zu haben, würdest du ihr glauben?

Mutter (verdutzt)

Tja, ich weiß nicht, vielleicht will sie sich ja nur wichtig machen.

Anna ( „weiterbohrend“)

Würdest du ihr raten zur Polizei zu gehen?

Mutter (überrascht)

Natürlich, wenn sie was gesehen hat, dann muss sie auf jeden Fall zur Polizei gehen, sonst macht sie sich strafbar. Aber wenn sie sich nur aufspielen möchte, dann würde sie sich auch strafbar machen. Aber warum stellst du mir diese Fragen? Ist irgendetwas passiert?

Anna möchte gerade versuchen zu antworten, als es klingelt.

Huch, Papa ist ja schon da, ich muss jetzt los, erzähl mir später davon.

Tschüss!

Mutter läuft rasch aus dem Haus, während Anna immer noch unverändert am Tisch sitzt. Danach zieht sie ihre Schuhe und ihren Anorak aus geht in ihr Zimmer. 

 

6. Szene    Arbeitszimmer

Haus Annas, gegen 15.30Uhr, derselbe Tag. Anna kommt die Treppe herauf.

Kamera filmt von oben und Anna läuft zunächst auf die Kamera zu, geht aber dann weiter ins Arbeitszimmer,

wobei sie aus der Situation des Betrachters gefilmt wird.

Im Off, während Anna die Treppe nach oben geht.

Anna (nachdenklich)

Das Alles ergibt einfach keinen Sinn. Ich kann mir das doch nicht alles ausgedacht haben. Bin ich verrückt geworden? Wie kann das sein, dass nur ich das gesehen habe……-……..

Schnitt (ganz schnell) 

Bild der Kette aus der Vision ganz kurz im Bild (schwarz/weiß).

Unmittelbar danach wieder ein Schnitt

Wieder Anna im Treppenhaus.

Anna

Ich hab’s, die Kette. Jetzt muss ich nur noch herausfinden von wem die Kette ist. Vielleicht gibt mir ja das Internet eine Antwort.

Anna geht in das Arbeitszimmer ihres Vaters und öffnet ein Fenster,

was die Kamera deutlich einblendet

(das ist das Fenster, durch das der Unbekannte am Ende in das Haus gelangt).

Das Zimmer ist voll mit Kartons. Anna setzt sich an den PC und schaltet diesen schnell ein. Währenddessen wühlt sie in einem der Kartons herum, der Kleidung aus den 50er Jahren enthält. Plötzlich entdeckt sie die Kette aus der Vision und hält sie in die Luft.

Die Kamera filmt dichter auf die Kette, sodass der Zuschauer diese gut erkennen kann.

Mittlerweile  ist der PC hochgefahren und Anna sucht im Internet bis sie fündig wird. Es ist ein Zeitungsartikel, mit einem Bild von Annabelle und der Überschrift: Junge Mutter erstochen aufgefunden! Täter unbekannt. Von 1957

Anna ließt die Überschrift laut vor.

Die Kamera filmt von hinten aus dem Zimmer näher an den Bildschirm heran, sodass man nur erkennen kann, dass ein Bild mit einem Artikel existiert, man aber keine Schrift lesen kann.

Man hört das Knallen der Haustür, das Annas Mutter ankündigt. Anna rennt schnell aus dem Arbeitszimmer in Richtung zur Treppe.

Kamera filmt noch einmal kurz auf das offene Fenster und folgt dann Anna.

  

7.Szene    Flur

Flur mit Treppenhaus, gegen 16.00Uhr. Anna kommt die Treppe herunter- gehastet.

Kamera filmt vom Flur aus auf die Treppe wie Anna herunterkommt und folgt ihr danach.

Anna (hektisch und schwer atmend)

Von wem sind die Sachen aus den Kartons , die du neulich ins Arbeitszimmer gestellt hast?

Mutter (verwundert)

Die sind von deiner Großmutter, die du nie kennen gelernt hast. Du weißt ja, sie ist bedauerlicherweise schon früh gestorben

Anna

Woran denn?

Mutter

Keine Ahnung. Ich habe mich das schon oft gefragt und diese Frage beschäftigt mich heute noch, aber ich habe es nie erfahren.  – Aber da fällt mir gerade ein, da sind noch mehr Kartons auf dem Dachboden, aber warum fragst du mich das alles?

Anna (hastig)

Das erkläre ich dir später. Vielen Dank!

Anna rennt schnell die Treppe herauf,

 an der Kamera vorbei die dann noch ein Stück mit ihr mit fährt.

 

8. Szene    Dachboden

Annas Haus, Dachboden, der sehr unordentlich und mit Kartons zugestellt ist, gegen 16.25Uhr. Licht ist gedämmt. Anna kommt die Dachbodentreppe herauf.

Kamera filmt vom Dachboden aus und geht mit Anna mit.

Anna sucht in Kartons (sie zieht schnell und hastig viele Kleidungsstücke der 50er Jahre heraus), bis sie fündig wird und die Kette stolz hochhält.

Kamera zoomt auf die Kette, damit der Zuschauer sie erkennen kann und geht danach wieder zurück.

An der Kette hängt ein Anhänger mit einer Eingravierung, die der Zuschauer aber nicht lesen kann.

Anna (die Innschrift vorlesend)

In Liebe von deinem Helmut….

(nun bestürzt)

Wie Großvater Helmut!

Auf einmal baut sich hinter Anna von der Tür aus ein Schatten auf.

Kamera steht mit dem Rücken zur Tür, sodass man nicht erkennen kann wer den Schatten verursacht.

Bild wird schlagartig schwarz.

Abspann (mit begleitender Musik)

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